Die evangelische Gemeinde am Bécsi kapu tér in Budapest hat sich für ein einzigartiges Projekt entschieden. Eine Gottfried Silbermann-Orgel soll es werden, die aber nicht nur ein bisschen Silbermann sein soll, sondern von Grund auf eine Silbermann-Orgel in Technik, Gestalt und Intonation. Um dieses hoch gesteckte Ziel zu erreichen, stand vor Beginn der Konstruktion eine Forschungsreise in die Heimat Gottfried Silbermanns an, wo noch viele sehr gut erhaltene Silbermann-Orgeln zu bewundern sind. Die Instrumente in Crostau, Dresden Hofkirche und das von Kristian Wegscheider vorbildlich restaurierte Hildebrandt Instrument in Langhennersdorf wurden aufwändig dokumentiert und bildeten die Grundlage der Konstruktion. Das Instrument wurde am 18. Juni 2017 von Bischof Tamás Fabiny eingeweiht.
In Anlehnung an die von Carl Hesse verwirklichte Disposition eines 1865 gebauten Instrumentes für die katholische Kirche Szt. Mihály / Sopron hat
Frau Judit Hajdok die Disposition für die neue Orgel der katholischen Kirche Mária Magdolna / Zalaegerszeg entwickelt. Neben der auf Carl Hesse bezugnehmenden Disposition sind auch der technische
Aufbau und die Windversorgung den Vorlagen Hesses verpflichtet. So wurden die 39 Register wie bei Hesse auf Hauptwerk, Oberwerk (schwellbar) und Pedal verteilt. Der flexible Wind, erzeugt durch
ein großes Gebläse, reguliert durch Doppel- und Einfaltenbälge, ist ebenfalls ein Hesse-Zitat. Die Architektur aber steht ganz ohne historische Bezüge in hartem Kontrast zu dem Gemälde an der
Emporenrückwand, worauf eine Orgel in barocker Formensprache dargestellt ist. Mit ihrer feinen an Hesse orientierten Intonation und ihrem modernen Gesicht ist die neue Orgel der Mária Magdolna
Kirche ein großer Gewinn für den prächtigen barocken Kirchenraum.
Die Gemeinde S. Pedro hat bei den Kollegen in Pécs ein kleines, aber aufgrund der Wechselschleifentechnik vielseitiges Instrument geordert. Der auf der Empore asymmetrisch angelegte Prospekt gibt dem Organist freie Sicht auf den Altar und korrespondiert mit der Asymmetrie der Westseite, welche nur über einen Turm verfügt. Damit ein Zungenregister im Pedal getrennt von der Registrierung der Manuale spielbar ist, hat man sich bei der Trompete für eine Bass- / Diskantteilung entschieden. Die Koppeleinrichtungen I / P, II / P, II / I und II / I 16‘ erweitern das Klangspektrum werk- und oktavübergreifend. Die Montage an dem schönen Ort in Portugal beginnt im Februar 2018.
Begrenzter Raum, ein komplexer Mechanismus, mit dem aus wenigen Pfeifenreihen viele Register gewonnen werden können, und ein reichhaltiges Oeuvre an
Koppeln - ein klassisches Übinstrument, auf welchem ein vielfältiges Repertoire geübt werden kann.
Um Platz zu sparen, wurden die Laden I. Manual / II. Manual und III. Manual / Pedal als Wechselschleifladen angelegt, mit einer Registermechanik, die sich gegenseitig auslöst. Wie die
Registermechanik, so wurde auch die Tontraktur mit ihrem reichhaltigen Koppelangebot rein mechanisch ausgeführt. Die feine und abwechslungsreiche Intonation der unterschiedlichen Register wurde
vor Ort auf die Raumakustik abgestimmt. Unterstützt wird der differenzierte Orgelklang durch ein nicht zu starres, mit zwei Faltenbälgen versehenes, flexibles Windsystem.
Von der Firma Manufacture d’Orgues Thomas wurde mir die Aufgabe übertragen, die Windladen der großen neuen Orgel für die St. Johannis Kirche zu planen. Das als Bach-Orgel bezeichnete Instrument soll den Studenten der Musikhochschule Hannover das Spiel auf einem authentischen Instrument aus der musikgeschichtlich bedeutenden Epoche um Johann Sebastian Bach ermöglichen. Aufgrund dieser Vorgabe wurde beim Planen der Windladengrundrisse besonders darauf geachtet, den von Gottfried Silbermann und dessen Zeitgenossen geplanten Windladengrundrissen nahe zu kommen. Die Planung der Trakturen und der inneren Struktur wurde gemeinsam mit dem Kollegen Laurent Legrand weitergeführt. Das Instrument wurde im Herbst 2019 der Gemeinde bzw. der Musikhochschule übergeben.
Mit 39 Registern und einer großzügigen Koppelauswahl bietet dieses Instrument den Künstlern eine reiche Farb- und Klangpalette. Die Disposition des symphonischen Klangkörpers orientiert sich an den Instrumenten von Aristide Cavaillé-Coll. Als Vorlage für den Orgelprospekt dient das Voit-Instrument der Liszt Ferenc Zeneművészeti Egyetem Budepest, welches ebenfalls in einem Raum steht, der um die Jahrhundertwende erbaut und ausgeschmückt wurde. Die Spiel- und Registertraktur ist rein elektrisch. Die drei Hauptwerke Hauptwerk, Positiv und Schwellwerk sind als Schleifladen konstruiert. Die Pedal- und die Prospektladen haben Ventile mit Einzeltonsteuerung. Der freistehende Spieltisch nimmt das System der vertikalen Stäbe des Schleiers auf. Durch dieses einfache Gestaltungsprinzip ist der Spieltisch halbtransparent und verbindet sich in seiner Gestalt mit der vertikalen Struktur des Orgelprospektes. Das Instrument wurde im Herbst 2019 feierlich eingeweiht.
Der Orgelsachverständige Zászkaliczky Tamás hat für die evangelische Kirche in Szentendre eine attraktive Disposition entwickelt, die vor allem zum liturgischen Spiel geeignet ist. Nach vielen Vorschlägen wurde die Gestaltung des Orgelgehäuses in die Verantwortung von Kocsis Gáspár übergeben, von dem auch der Entwurf der Kirche stammt. Die besondere Herausforderung lag bei diesem Projekt darin, die vielen Funktionen, die dieses kleine Instrument zu erfüllen hat, auf kleinstem Platz unterzubringen. Geplante Fertigstellung: Oktober 2017.
Für die Konzerthalle in der Philharmonie Hradec Kralové ist ein großer Orgelneubau geplant. In Zusammenarbeit mit meinem Bruder Andreas und den Kollegen aus Pécs sind zwei Entwürfe entstanden. Da die Orgel weder die Aufmerksamkeit vom Geschehen auf der Bühne abziehen, noch den Blick zur Bühne verstellen soll, wurde bewusst ein schlichtes, wenig auffälliges Instrument konzipiert, das sich dem Raum anschmiegt.
Hinter dem klassisch anmutenden Prospekt verbirgt sich ein äußerst modernes Instrument. Die Wechselschleifen-Technik erlaubt es, aus wenigen Pfeifenreihen ein ausgesprochen vielseitiges Instrument zu generieren. Hervorzuheben ist, dass durch die elektrische Registersteuerung in Kombination mit einem Setzer sich eine weitere Ebene eröffnet. Von meinem Büro wurden Teilaufgaben im Bereich der Windladenplanung durchgeführt.
Eine äußerst komplexe Konstruktion in historischem Umfeld, ergänzt durch ein kontemporäres Verbindungsglied mit eingebautem Spieltisch zwischen den barocken Orgelgehäusen. Dem Grundsatz folgend „Form follows function“, setzt sich der kontemporäre Spot im Orgelzentrum im Inneren fort. So befindet sich das Récit, verdeckt durch den modernen Prospekt, in der Mitte der Orgel. In den barocken Orgelgehäusen seitlich vom Récit sind die klassischen Teilwerke Grand Orgue, Positif und Pédale untergebracht. Technisch äußerst anspruchsvoll die Windlade Grand Orgue – Positif – Pédale, konzipiert als Windlade mit Wechselschleifen.
Eine Orgel im Stil von Cavaillé-Coll ist Grundlage dieser Arbeit. Ein großes Werk mit zwei Schwellwerken, mechanischer Tontraktur, elektrischer Registertraktur. Neben der Konstruktion war es auch Aufgabe meines Büros, das Lastenheft des Setzers den Anforderungen entsprechend zu formulieren sowie den Setzer einzubauen und in Betrieb zu nehmen. Beim Einbau des Setzers im September 2015 standen mir fachkundige Freunde zur Seite.
In Anlehnung an die Arp Schnitger Orgel in Norden, ein Neubau mit mechanischer Tontraktur und elektrischer Registertraktur. Asymmetrische Anlage mit seitlich stehendem Pedalturm. Klassischer Aufbau mit Rückpositiv, Hauptwerk im Bereich über dem eingebauten Spielschrank und Oberwerk, welches leicht erhöht hinter der HW-Windlade steht. Windanlage bestehend aus drei Keilbälgen mit Gebläsemotor, welche unter der Lade vom Oberwerk untergebracht sind.
Im Gehäuse aus dem Jahr 1913, welches aus der Werkstatt von Josef Angster aus Pécs stammt, entsteht ein neues Werk, welches sich an dem Œuvre von Aristide Cavaillé-Coll orientiert. Die zwei Schwellwerke Positif und Récit garantieren ein fast stufenloses dynamisches Spiel. Der Spieltisch ist ein Kompromiss zwischen dem Angster Spieltisch und einem für den französischen romantischen Orgelbau typischen Vertreter mit runden Registerstaffeln, wie man ihn von so bedeutenden Orgeln wie Saint-Sulpice in Paris kennt. Die Orgel soll im Dezember 2015 der Gemeinde übergeben werden.
Ziel dieser Arbeit ist es, eine süddeutsch barocke Anlage (Disposition, Spielgefühl, Windanlage) in einer zeitgemäßen Fassade zu integrieren. Technisch sehr anspruchsvoll durch Wechselschleifensystem und Transmissionen. Ein kompaktes, kleines Instrument mit großem Nutzen für einfache Gottesdienste und kleine Kammerkonzerte. Teilfertigstellung April 2014. Die Pécser Orgelmanufaktur stellt Ihnen das Instrument gerne vor.
Eine Stehle, welche den gestaffelten Aufbau des neu gestalteten Altarraumes aufnimmt, bildet die Wirbelsäule der Orgel und gibt optischen Halt. Der nach vorne frei ausschwingende Prospekt nimmt Bezug zum barocken Kirchenschiff. In Kombination entstand ein zeitgemäßer Entwurf, der in die Zukunft weist. Technisch durch mechanische Ton – und Registertraktur sehr anspruchsvoll.
Konstruktion neuer Windladen für Rückpositiv und Pedal im Stile der vorhandenen gespundeten Hauptwerklade von Theodoor Smet (Anfang 19.Jh.). Planung der Tontraktur und Windanlage mit Keilbälgen, welche an das historische Vorbild von Smet angelehnt sind.
Konstruktion der Windladen und der Tontraktur für Manufacture d´orgues Thomas Belgien.
Projektierung und Installation der Orgel-Elektrik (Setzer).
1. Chororgel II/23:
Konstruktion einer neuen Orgel mit hängender Traktur.
2. Großorgel V/88:
Konstruktion einer neuen Orgel im historischen Dangl Gehäuse. Zeichnerische Dokumentation des historischen Gehäuses für die Denkmalbehörde in Budapest.